Das Outfit für den Bräutigam
Der klassische Hochzeitsanzug lässt sich so einfach nicht definieren, und das muss man auch gar nicht. Über Jahrzehnte hinweg haben sich verschiedene Modelle und Stile entwickelt, die sich in Form und Anlass des Tragens unterscheiden. Glücklicherweise leben wir nun in einer Zeit, in der es kaum noch Kleiderordnung gibt. Heute ist der Bräutigam genauso frei in seiner Entscheidung für das Hochzeits-Outfit wie die Braut auch! Es gibt zahlreiche Varianten des Anzuges und alle lassen sich individuell passend zum Typ Mann gestalten. Auch Jeans und Sneaker finden heute Platz in der Anzugmode! Niemand muss sich verkleidet fühlen, an seiner eigenen Hochzeit erst recht nicht! Der persönliche Look kann ganz nach eigenem Geschmack gestaltet werden. Natürlich freut sich meist die Braut, wenn der Göttergatte doch einen Ruck gibt, und sich vielleicht ein Quäntchen schicker macht als erwartet. Also, auf auf die Herren! Es wird Zeit für ein individuelles Hochzeitsoutfit, in dem ihr euch wohl fühlt und das zeigt, wer ihr seid!
Wie wähle ich ein Outfit aus?
Woher weißt du, für welches Outfit du dich entscheiden sollst und was dir steht?
In der Regel sollte Man(n) sich entsprechend der Art der Trauung kleiden. Das Standesamt verlangt nicht zwingend nach einem formellen Anzug, wohingegen bei einer kirchlichen - oder freien Trauung nach Möglichkeit und Geschmack aufgewartet werden sollte. Finden beide Trauungen am selben Tag statt, ist ein Wechsel des Outfits natürlich nicht nötig. In diesem Fall ist es ratsam sich entsprechend der festlicheren Trauung zu kleiden. Auch der Stil der Hochzeitsfeier kann die Wahl des Outfits beeinflussen. Eine Feier im hauseigenen Garten zum Beispiel erlaubt einen legeren oder sportlichen Look. Ein simples Sakko mit Hemd, eine passende Hose und ein paar Accessoires, wie etwa Hosenträger, eine Fliege oder eine Sonnenbrille und Sneakers eignen sich. Findet die Hochzeit jedoch im prunkvollen Schlosssaal statt, sollte ein Outfit gewählt werden, das die Klasse und Atmosphäre dieser Location unterstreicht. Beispielsweise ein Frack mit Weste, Hemd, Plastron, passender Hose und hochwertigen Schuhen kämen in Frage.
Was aber tun, wenn ihr in einer gehobenen Location heiraten möchtet, du aber kein klassischer Anzug-Träger bist? Es gibt diverse Möglichkeiten, das passende Outfit für dich als Bräutigam zu finden und dabei sowohl dem Anlass, dem Stil der Feier als auch dir selbst gerecht zu werden. Am besten zu Gesicht stehen wird dir ein Outfit, in dem du dir wie du selbst vorkommst. Versuche deine Persönlichkeit in deinen Look einzubringen und du wirst dich darin wohlfühlen. Die Entscheidung für das Outfit hängt also nicht nur von der Art der Trauung und vom Stil der Hochzeitsfeier, sondern auch vom Typ Mann ab.
Die persönliche Note
Eine Möglichkeit die eigene Persönlichkeit mittels des Outfits auszudrücken, sind Accessoires. Ja, auch für den Herrn gibt es Accessoires! Gerade für Männer, die es weniger formell mögen, bieten sich Accessoires an, um dem Look trotz legerer Kleidung einen feierlichen Anstrich und vor allem etwas Persönliches zu verleihen. Aber auch für diejenigen, die im feinsten Zwirn „Ja“ sagen wollen, es aber im Alltag generell eher leger mögen, eignen sich Accessoires. Sie können dem klassischen Anzug einen individuellen, dem Charakter entsprechenden Charme verleihen. Der Herrenausstatter deines Vertrauens wird dir auch bei der Auswahl der richtigen Accessoires mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Als Accessoire für den Mann versteht man zum Beispiel Krawatte, Fliege, Plastron/Jabot oder den auf die Farben des Anzugs und der Schuhe abgestimmten Gürtel. Auch auf die Socken sollte geachtet werden, denn diese wird man beim Sitzen garantiert sehen. Seit einiger Zeit sind bunte Socken oder Socken mit Motiven beliebt. Sie bieten die Möglichkeit der Individualisierung des Outfits und bringen fröhliche Farben in den Look.
Manschettenknöpfe, ein Einstecktuch und die Ansteckblume sind bei einer Hochzeit seit langer Zeit Tradition, aber natürlich kein Muss! Sie bieten jedoch auch Möglichkeiten das Outfit aufzuwerten, zu individualisieren oder lockerer zu machen. Manschettenknöpfe gibt es beispielsweise in jeglicher Farbe und Form. Sie können sowohl mit Initialen als auch mit dem Logos (z.B. des liebsten Sportvereins) zieren, einem Hobby oder vielem mehr. Um einen Bezug zur Familie ins Outfit einzubauen, kann man zum Beispiel das Einstecktuch von Großmutter persönlich bestickt oder die Lieblingsblüte der Bräutigammutter als Ansteckblume verwenden. Bei letzterer sollte darauf geachtet werden, dass sie nicht zu groß oder zu schwer ist, damit sie das Revers des Anzugs nicht unschön nach unten zieht oder in Falten legt. Sie wird auf der linken Seite am Revers etwas unterhalb des obersten Knopfloches mittels Anstecknadel oder Magneten befestigt. Zudem kommen je nach Typ individuell wählbarer Schmuck wie zum Beispiel Uhren, Ketten oder Ohrringe. Auch diese sind nicht Pflicht, können jedoch auch ganz nach Geschmack und Vorlieben gewählt werden. Beliebt sind hierbei etwa Erbstücke oder auch extra für den großen Tag erworbene, hochwertige Schmuckstücke, die ein Leben lang begleiten sollen. Kopfbedeckungen wie Zylinder, Hüte oder Mützen sind zwar seltener gesehene Accessoires geworden, sorgen daher aber auch für einen besonders einzigartigen Look!
Die Schuhe
Die Schuhe bieten ebenso wie die Accessoires großen Spielraum für die individuelle Gestaltung des Hochzeitsoutfits. Der Klassische Hochzeitsschuh ist der Oxford-Schuh, der zumeist in Leder- oder Lackoptik gefertigt wird. Seit einigen Jahren jedoch werden auch Sneakers wie z.B. Vans oder Chucks sehr gerne zur Hochzeit getragen, um den Look zu personalisieren. So manches Paar hat sich sogar für Partner Look entschieden und tragen das gleiche Modell Schuhe. Eine andere Möglichkeit für die individualisierte Schuhauswahl bietet sich in bunten Schnürsenkeln oder Aufkleber für die Schuhsohlen. Schuhe sollte man vorher ein wenig einlaufen, oder gerade Ledersohlen ein wenig „anrauhen“ damit man für die Hochzeit schon den richtigen Grip hat.
Gut zu wissen …
Nicht nur die Braut ist die Schönste am Hochzeitstag. Auch der Bräutigam wird fein herausgeputzt, denn man heiratet schließlich (bestenfalls) nur einmal! Am Tage der Hochzeit wirst du dein Sakko allerdings nicht rundum die Uhr tragen. Gerade beim Essen oder Feiern wird es dir mit hoher Wahrscheinlichkeit warm werden und du wirst es ablegen wollen. Traditionell gilt sogar die Regel, dass die männlichen Gäste erst ihre Sakkos ausziehen dürfen, wenn es der Bräutigam tut. Hier sollte man jedoch umsichtig sein. Viele männliche Gäste sind auch keine Anzugträger, und sind froh wenn Sie es „loswerden“. Oder auch bei Hitze, muss man seine Gäste nicht unnötig „quälen“. Es gibt jedoch wichtige Zeitpunkte, zu denen es schöner ist, wenn du dein Sakko trägst. Zu ihnen gehören mitunter der Sektempfang, das Anschneiden der Torte und der Hochzeitstanz. Diese besonderen Momente sind typische Motive im Hochzeitsalbum und daher besonders schön, wenn du in deinem kompletten Bräutigam-Outfit abgelichtet worden bist. Das gleiche gilt daher natürlich auch für Familien- und Gruppenfotos. Auf diese Weise könnt ihr das Hochzeits-Feeling jedes Mal aufleben lassen, wenn ihr euer Album durchblättert!
Alternativen zum klassischen Anzug
Nein, nicht jeder ist der klassische Anzug-Träger. Heutzutage ist ein Anzug auch kein Muss mehr für den Bräutigam. Wer sich nicht wohl oder sogar verkleidet fühlt in einem Anzug, dem bieten sich Alternativen. In den letzten Jahren sieht man vermehrt lockere Anzugvarianten, bestehend aus einer Anzughose einem Hemd mit umgeschlagenen Ärmeln und zum Beispiel Hosenträgern, einer Fliege oder einer Weste. Wen die Lederschuhe kneifen und die Krawatte abschnürt, der greift gern zu Sneakers und lässt die Krawatte ganz einfach weg – ein Trend, der sowohl in Büros an Beliebtheit gewinnt als auch vor der Bräutigam-Mode nicht Halt macht! Für den Sommer bietet sich ein leichter Leinenanzug an. Für eine legere Feier ist er der perfekte Begleiter. Leinen ist vor allem wegen seiner kühlenden Eigenschaft sehr beliebt für die heißeren Tage.
Des Weiteren bietet gerade traditionelle, regionaltypische oder historische Mode einige Alternativen. Zum Beispiel sind Lederhosen eine beliebte Wahl in Bayern oder bei Oktoberfest-Freunden als Outfit für den Bräutigam. Zylinder, Plastron oder Jabot, Gehstock und Taschenuhr werden gerne getragen bei Hochzeiten in einer Location mit historischem Hintergrund und Ambiente. Auch der kulturelle Hintergrund kann in das Outfit mit eingebracht werden. So sieht man zum Beispiel recht häufig landestypische Bekleidungsformen als Hochzeitslook wie den Schottenrock. Ebenso Ausgehuniformen wie etwa die der Feuerwehr oder des Militärs oder eine Handwerker- bzw. Zunftkleidung können am großen Tag anstelle eines Anzuges getragen werden. Auch bei Hochzeiten, die unter einem Motto stehen wie beispielsweise „Mittelalter“, fällt die Wahl häufig auf ein außergewöhnliches Outfit fern vom klassischen Anzug.
Die Formel für das Bräutigam-Outfit: Trauung + Feier + Persönlichkeit
Wer die Wahl hat, hat die Qual? Auf jeden Fall! Doch mit Hilfe der oben genannten Tipps wirst du garantiert etwas finden, dass zu dir passt und worin du dich wohl fühlst. Kleide dich entsprechend der Art der Trauung und dem Stil eurer Feier, füge etwas hinzu, dass deine Persönlichkeit unterstreicht und du wirst ein Outfit tragen, dass eurer Hochzeit und dir gerecht wird!